Familienfreizeit vom 07.10-14.10.2016 in Cochem, Mosel

von René Görtz

 

Es ist Europas steilster Weinberg, in dem wir stehen. Und klettern. Und balancieren. Wer hätte mit so viel Schönheit, so viel spannender Herausforderung gerechnet? Umgeben von Weinstöcken und Felsmassiven wandern wir den Hang entlang, kleine in den Stein befestigte Leitern aus Stahl helfen uns dabei, Mauern aus Schiefer zu besteigen. Immer wieder laden gemütliche Sitzecken zum Rasten ein – doch wir haben es eilig, wollen noch vor dem Sonnenuntergang den Weg nach Hause gefunden haben. Kurze Pausen gönnen wir uns nur an den Stellen, wo uns die Vegetation einen Blick auf die wunderschöne Mosellandschaft gewährt. Diese Augenblicke prägen sich tief in uns ein. Dass uns auf unserem Weg noch ein Winzer beehrt, der mit eine Art Aufzug den Hang hinauf fährt und direkt über uns stehen bleibt war die Krönung einer tollen Wanderung.

Die diesjährige Familienfreizeit führte uns nach Cochem an der Mosel, wo wir in insgesamt vier Häusern für 8 bzw. 12 Personen untergebracht waren. Neben Gruppenaktionen wie den Tagesausflug inklusive Gondelfahrt und einer Tour auf der Mosel, einer abendlichen Weinverkostung mit Christiane Schöning, Dietgard Reiths Schwester, oder der Burgbesichtigung war es uns auch ein Anliegen inhaltlich Familienleben zu stärken. Hierzu ließen wir uns vom biblischen Josef und seiner Familie inspirieren. Wir entwickelten eigene Familienmottos, lernten viel über dem Umgang mit Verletzungen und sahen am Beispiel Josefs, wie Vergebung Beziehungen wieder herstellen kann und jede Versöhnung einen  Neuanfang in sich trägt. Gemeinsames Singen, ein kurzes Theaterstück und herausfordernde Impulse des Leitungsteams  prägten diese fünf Zeiten am Morgen, an denen zu Beginn auch die Kids teilnahmen, ehe sie mit den beiden FSJlerinnen Hannah und Charlotte sowie Gabi Nettelbeck ein gesondertes Kinderprogramm erlebten.

Immer wieder zeigt sich, dass unsere Familienfreizeiten ein hohes Maß an Spontanität einfordern. Das Zusammenleben mit mehreren Familien in 8er oder sogar 12er-Häusern bringt oft unvorhergesehene, vielfach bereichernde Gruppenprozesse in Gang. Spannend ist auch die Eigendynamik der Kinder auf diesen Freizeiten: sie tauschen kurzerhand Fahrräder oder auch für eine Nacht ihre Familien, es bilden sich Freundschaften und Cliquen. Als sehr bereichernd empfinden wir auch, dass sich Jahr für Jahr auch junge Erwachsene mit hinein geben, weil sie uns Familien zum einen an vielen Stellen entlasten, zum anderen aber auch durch ihre spontane Art inspirieren. An dieser Freizeit nahmen 25 Erwachsene und 14 Kinder teil


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